Ethikkomitee
Das medizinische Team, aber auch Patientinnen und Patienten, Bewohner und ihre Angehörigen stehen im modernen Klinikalltag häufig komplexen und schwierigen Entscheidungssituationen gegenüber. Häufig ist beim Auftreten von ethischen Fragen nicht mehr klar, welche Maßnahmen für die Patientin oder den Bewohner die Beste ist. Manchmal besteht sogar Uneinigkeit der Beteiligten in einer komplexen Entscheidungssituation.
Das Ethikkomitee stellt eine Plattform dar, um in solch schwierigen Einzelfall-Situationen für alle Beteiligten eine tragbare Entscheidungshilfe bei der Auseinandersetzung mit ethischen Fragen zu geben. Die ca. 20 Mitglieder des Ethikkomitees sind Mitarbeitende aus den Bereichen der Medizin, Psychologie, Pflege, Seelsorge, Verwaltung und Technik. An einem Konsil nehmen mindestens fünf Mitglieder teil.
- Patientinnen und Patienten / Bewohnerinnen und Bewohner
- Angehörige
- Mitarbeitende aller Berufsgruppen
- Die Förderung der Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und der ethischen Bewusstseinsbildung in allen Bereichen der Klinik
- Die Beratung der Klinikleitung und aller Mitarbeiter in ethischen Fragen der Behandlung, Pflege und Versorgung der Patienten
- Die Beratung der Geschäftsführung in ethischen Fragen betreffend die Organisation des Krankenhauses sowie den Belangen des Umweltschutzes
- Die Erteilung von Empfehlungen für die Entwicklung von Leitlinien und Standards in wiederkehrenden ethisch problematischen Behandlungssituationen sowie zur Unterstützung einer Entscheidungsfindung bzw. Konfliktlösung
- Die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter des ÖHK in ethischen Fragen u.a. durch Fortbildungsmaßnahmen, Vortragsveranstaltungen, hausspezifische Leitlinienentwicklung sowie durch geeignete Öffentlichkeitsmaßnahmen
Das Ergebnis einer ethischen Fallbesprechung ist als Empfehlung aufzufassen. Es ersetzt nicht die Letztentscheidung des jeweiligen Entscheidungsverantwortlichen. Die in ethischen Fallbesprechungen beschlossenen Empfehlungen können zur Reevaluation sowie zur Revidierung bereits bestehender ethischer Empfehlungen in vergleichbaren Fällen herangezogen werden.
In einer Ethikberatung wird nicht über die Qualität des behandelnden medizinischen und therapeutischen Teams diskutiert. Diese Verantwortung verbleibt im entsprechenden Bereich. Eine Fallbesprechung ist kein Instrument der Supervision und ist nicht dazu da, persönliche Konflikte untereinander aufzuarbeiten oder das direkte Gespräch miteinander zu umgehen.