Klinik für Suchtmedizin
Die Klinik für Suchtmedizin widmet sich der Behandlung von Menschen mit Suchterkrankungen sowie der Diagnostik und Mitbehandlung bestehender Begleiterkrankungen. Die Behandlungsangebote sind offen für alle, die Probleme mit ihrem Substanzkonsum haben und etwas daran ändern möchten. Gemeinsam wird zusätzlich zur unmittelbaren und ggf. medikamentös gestützten Entzugsbehandlung mit jedem ein individueller Plan erarbeitet, wie Abstinenz erreicht und vor allem aufrechterhalten werden kann.
Stationen
Die Station bietet Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die zwar (noch) recht gut im sozialen Leben integriert sind, ihren Drogenkonsum jedoch als problematisch erleben und eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem wünschen. Das Besondere an Haus 13 ist, dass die Patientinnen und Patienten aufgrund des offenen Behandlungssettings von Beginn an relativ viel Eigenverantwortung übernehmen – selbstverständlich mit Unterstützung durch ein multiprofessionelles Team. Die Behandlung findet stationär statt, Kontakt mit dem persönlichen Lebensumfeld kann jedoch gehalten werden, die Einbeziehung von z.B. Angehörigen ist ausdrücklich erwünscht.
Ziel ist es, über die unmittelbare Entgiftung hinaus eine Vorstellung von einem drogenfreien Leben zu entwickeln und ein individuelles Konzept zu erarbeiten, wie dies künftig realisiert werden kann.
Stationstelefon: +49 3601 80-3227
Auf dieser Station erfolgt die Behandlung Drogenabhängiger, die sich freiwillig einem zunächst geschlossenen Behandlungssetting unterziehen. Das Angebot richtet sich an alle, die ihren Drogenkonsum als problematisch erleben und ein Stadium der Suchtentwicklung erreicht haben, in dem sie zunächst eine konsequente Abschirmung nach außen benötigen, um den Kreislauf des Konsumierens zu durchbrechen. Der qualifizierte Entzug erfolgt in bei Bedarf medikamentös gestützt, ggf. ist auch eine Substitution z.B. von Opiaten möglich. Eine engmaschige Unterstützung des Teams hilft dabei, wieder stabile Alltagsstrukturen aufzubauen und somit einen wichtigen Schritt in Richtung drogenfreies Leben zu gehen.
Stationstelefon: +49 3601 80-3544
In Haus 24 werden Patientinnen und Patienten behandelt, die legale Substanzen wie Alkohol oder Medikamente missbräuchlich konsumieren. Das Behandlungssetting ist offen und niedrigschwellig. Zunächst erfolgt unter umfassender medizinischer Kontrolle eine Entgiftung von der jeweiligen Substanz, wobei bedarfsweise unterstützend auch Medikamente gegeben werden. Stufenweise werden die Betroffenen dann in das umfassende Therapieprogramm integriert, dessen Ziel die Erarbeitung eines langfristigen Behandlungskonzeptes ist, dass den Weg aus der Sucht ermöglichen soll. Das persönliche Umfeld wird auch Wunsch mit einbezogen, um so ein selbstständiges, selbstbestimmtes und suchtmittelfreies Leben zu ermöglichen..
Gruppen- und Einzelgespräche sowie verschiedene andere therapeutische Angebote helfen bei der Auseinandersetzung mit den Hintergründen der Abhängigkeit und der Analyse von bereits eingetretenen seelischen, körperlichen und sozialen Folgen. Zusätzlich besteht auf dieser Station die Möglichkeit, chronisch mehrfach geschädigte suchtkranke Menschen (CMA) mit erheblichen psychischen und physischen Folgeschäden und Begleiterkrankungen mit einem speziellen Therapieprogramm zu stabilisieren. Der Fokus liegt hierbei insbesondere im Erlangen eines verbesserten körperlichen und seelischen Funktionsniveaus sowie der Schaffung eines stabilen abstinenten Lebensraumes.
Stationstelefon: +49 3601 80-3310
In Haus 135 befinden sich die Ambulanz und Tagesklinik der Klinik für Suchtmedizin. Weitere Informationen zu den Angeboten des Hauses finden sie unter Ambulanz und Tagesklinik.
„Die Welt nüchtern zu betrachten, erfordert manchmal Mut und eine helfende Hand. Aber es kann Leben retten...Und deshalb laden wir Betroffene gern ein, mit uns einen gemeinsamen Weg zu suchen.“
Dr. med. Katharina Schoett,
Chefärztin der Klinik für Suchtmedizin
Diagnostik
Krankheitsbilder
Von einer Behandlung der Klinik für Suchtmedizin profitieren unter anderem Menschen mit folgenden Krankheitsbildern:
Die Abhängigkeit von Alkohol ist u.a. gekennzeichnet durch Entzugssymptome in alkoholfreien Phasen, ein verändertes Trinkverhalten und das zwingende Verlangen nach weiterem Alkoholkonsum. Exzessiver und chronischer Konsum haben für die Gesundheit sowohl gravierende körperliche (z.B. erhöhte Leberwerte, Bluthochdruck) als auch psychische Folgen (z.B. Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen, Angstzustände).
Bei einer Drogenabhängigkeit verlieren Betroffene die Kontrolle über den Konsum psychoaktiver Substanzen (z.B. Methamphetamin, Heroin, Cannabis), wollen diese immer häufiger, exzessiver und in größerer Menge zu sich nehmen. Die Symptome reichen von psychischen und körperlichen Entzugssymptomen über Kontrollverlust bis hin zu negativen Auswirkungen auf alle Lebensbereiche.
Eine Abhängigkeit kann bei Medikamenten wie Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln, Aufputschmittel und den meisten Schmerzmitteln entstehen. Betroffene nehmen das Medikament ursprünglich zur Linderung einer körperlichen oder psychischen Symptomatik ein. Bei längerem Gebrauch kann hierbei jedoch eine Abhängigkeit entstehen, die es immer schwieriger macht, auch ohne das Medikament zurecht zu kommen.
Nicht wenige Suchterkrankte leiden unter weiteren psychischen Störungen wie bspw. Angststörungen, Depressionen oder einer posttraumatischen Belastungsstörung. Es gilt herauszufinden, ob diese Störungen eine Folge, ein Auslöser oder unabhängig von der Suchterkrankung sind und dementsprechend die Therapie individuell zu gestalten.
Zertifikate der Klinik
Zertifikat nach deQus
Die Klinik erfüllt die Managementanforderungen der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Suchttherapie (gültig bis: 27.12.2024)
ZertifikatTherapien
- Psychotherapie (Einzel- und Gruppengespräche)
- Pharmakotherapie
- Psychoedukation
- Hilfe durch Sozialarbeiter bei Klärung sozialer Probleme, ggf. Anregung längerfristiger Maßnahmen
- Ergotherapie
- Sport- und Physiotherapie
- Akupunktur